Gifthäubling – Dezember 2011
Gifthäubling
Galerina marginata
(Batsch 1789) Kühner 1935
marginatus = gerandet, gerieft-randig
Pilzblatt Verein der Pilzfreunde
Bilder: Ingeborg Dittrich
Allgemeines
Die Gattung Galerina = Häubling ist in Mitteleuropa mit etwa 56 Arten vertreten. Es sind Moos-, Holz- oder Bodensaprophyten, die als Fruchtkörper kleinere Pilze ausbilden. Gattungsmerkmale sind der oft bis zur Mitte geriefte Hutrand, das rostgelbe bis braune Sporenpulver und das Vorhandensein von Zystiden. Die hier darzustellende Art gehört in die Untergruppe mit warzigen Sporen und Pleurozystiden. Sie wurde von Quélet Pholiota marginata genannt.
Vorkommen
An Nadel- aber auch an Laubholz.
Typische Erkennungsmerkmale
- Das gesellige, seltener auch kleinbüschelige Wachstum
- Der geriefte Hutrand
- Der Mehlgeruch und -geschmack
Makroskopische Merkmale
Hut: 1,5-3-(4) cm; hygrophan, feucht mit dunkelbraun gerieftem Rand, trocken lederbraun, auch fahlocker; kahl
Lamellen: schmal, gedrängt, angewachsen bis erablaufend, blasszimtfarben, Schneiden fein weißflockig
Stiel: 3-5-(8) cm hoch 0,3-0,7(0.9) cm breit; gekrümmt, ocker bis honigfarben, abwärts dunkler braun, in der Mitte mit bald vergehendem, hautartigem Ring; oberhalb des Rings weißflockig bereift, unter dem Ring weißlich überfasert;
Fleisch: hautartig-dünn, Geruch und Geschmack mehlartig (oft erst beim Zerreiben), mit Guajak nach einigen Minuten blau verfärbend
Sporenstaub: in Masse zimt- bis rotbraun
Mikroskopische Merkmale
Sporen: ei- bis mandelförmig, warzig, ohne Keimporus, blassbräunlich, dickwandig 8-10-(15)/5-6-(7,5) µm
Zystiden: fädig, unten verdickt
Verwertbarkeit
Tödlich giftig! Galerina marginata enthält das von den Knollenblätterpilzen bekannte α-Amanitin sowie Spuren des β-Amanitins enthält. Die Symptomatik einer Galerina-Vergiftung ähnelt einer Knollenblätterpilzvergiftung bis hin zum Tod durch Leberversagen.
Verwechslungen
Mit dem Stockschwämmchen – Kuehneromyces mutabilis. Dieses wächst büschelig meist an Laubholz, besitzt einen nur schwach gerieften Hutrand, keinen Mehlgeruch und einen sparrig-schuppigen Stiel.
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