Leuchtender Prachtbecher – Mai 2011
Leuchtender Prachtbecher
Caloscypha fulgens
Text und Bilder von Ingeborg Dittrich
Zeichnungen von Dr. Maser
Allgemeines
Die Gattung Caloscypha Boudier = Prachtbecher gehört zu den Gattungen mit runden, also nicht elliptischen, hyalinen Ascosporen und großen, auch rötlich gefärbten Apothezien. Sie wird in die Familie Pyronemataceae oder Humariaceae eingereiht, besitzt aber auch enge Beziehungen zu den Sarcoscyphaceen. Ihre eine in Mitteleuropa bekannte Art lebt als Bodensaprophyt und gehört zu den prächtigen Farbvertretern unter den Pilzen.
Vorkommen
März bis Mai, nach der Schneeschmelze; er wächst im Moos bei Fichten in montanen Nadel- und Mischwäldern auf besseren Kalkböden; oft in großer Anzahl, in manchen Jahren dagegen äußerst selten. Im Jahr 2011 war der Leuchtende Prachtbecher in vielen Wäldern reichlich zu finden.
Typische Erkennungsmerkmale
- die gelborange gefärbte Innenseite der Becher
- die hellbräunliche (auch mit Olivtönung), filzige Außenseite
- die ungestielten Becher
- das Wachstum am Boden unter Fichten (oft auch Abies)
- die Erscheinungszeit
- die kleinen, kugeligen Sporen
Makroskopische Merkmale
Die 1,5-3,5-(6) cm großen und 1,5-5 cm hohen Becher sind zuerst kugelförmig, dann urnen- bis becherförmig und reißen dann schließlich unregelmäßig auf. Sie sind innen gelborange bis ockerlich gefärbt und schwach runzelig, außen dagegen schmutzigblaß mit olivlicher Tönung, später aufhellend, und feinfilzig bis feinkleiig. Der Fruchtkörperrand ist wellig zerschlissen, der Becher besitzt einen kurzen rudimentären Stiel, kann auch ungestielt sein. Das Fleisch ist dünn, wachsartig-brüchig und geruchlos. Essbar, doch unbedingt zu schonen!
Mikroskopische Merkmale
Die Größe der farblosen, glatten, runden Sporen wird mit 5 – 6,5 – (8,5) µm angegeben
die Schläuche sind inamyloid, die vorhandenen Paraphysen enthalten Karotinoide, die die Färbung der Innenseite bedingen.
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